Common Data Environment (CDE) verbindet Teilnehmer der BIM-Projekte über Datenaustausch


Mit der steigenden Verbreitung der BIM-Methode nimmt auch die Rolle der CDE-Lösungen zu. In diesem Beitrag diskutieren wir, wie und wozu CDE‘s eingesetzt werden und warum dieses Thema auch für kleine und mittlere Unternehmen wichtig ist.

Was ist eine CDE?

Das CDE (Common Data Environment, zu Deutsch: Gemeinsame Datenumgebung) ist die virtuelle Umgebung, in welcher die Zusammenarbeit und der Datenaustausch (inklusive BIM-Modelle) zwischen verschiedenen Beteiligten der Bauprojekte stattfindet. Ein CDE ist eine cloudbasierte Lösung, die Datenhaltung, Projektinformationsmanagement und Workflow-Management in Bezug auf modellbasierte Zusammenarbeit umfasst. Die primäre Aufgabe eines CDE wird meistens als „Single Source of Truth“ für die sämtlichen Projektdaten und -Kommunikation verstanden. Ein leistungsfähiges CDE zeichnet sich durch Modell-Orientierung, Dokumenten-Management, Workflows, eingebauten Modell-Viewer, integrierte Mail, Berichte mit Dashboards, aber auch Integration von Autoren- und/oder Qualitätssystemen zur Modellprüfung aus. Abläufe im Workflow, wie das Liefern und Prüfen von Informationen und BIM-Modellen können durch Automatisierung und standardisierte Prozessschritte stark vereinfacht und beschleunigt werden. Als gutes Beispiel hierfür dient das Standardworkflow für Modelle „In Bearbeitung“ -> „Geteilt“ -> „Veröffentlicht“-> „Archiviert“ laut DIN EN ISO 19650-1. Ein modernes CDE hilft auch, die Vielzahl an verschiedenen IT-Produkten in einem Projekt zu harmonisieren bzw. auf das Wesentliche zu begrenzen.

Ist ein CDE für KMU geeignet?

Die Bauwirtschaft in Deutschland ist stark von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) geprägt. KMU spielen in unserer Bauwirtschaft häufig als Nachunternehmer in größeren Projekten eine wichtige Rolle und müssen in die Kommunikationsprozesse der BIM-Projekte eingebunden werden. Diese Einbindung von KMU in die BIM-basierte Kommunikation erfolgt mit einer „Gemeinsamen Datenumgebung“ sehr einfach und schnell, ohne dass sie dafür Software für das Informationsmanagement kaufen müssen. Der Generalunternehmer oder Bauherr, welcher in der Regel ein CDE für das ganze Projektteam bereitstellt, lädt seine Nachunternehmer auf die Plattform ein, so dass sie dann praktisch sofort und einfach in die Zusammenarbeit integriert werden können.

Wie entwickeln sich CDE-Lösungen?

Es entwickeln sich derzeit zunehmend mehr innovative Lösungen, welche sich als CDE bezeichnen. Insgesamt ist es typisch für die CDE‘s, die Entwicklungen in anderen relevanten technologischen - und regulatorischen Gebieten (solche wie Augmented und Virtual Reality, Internet of Things, neue open BIM-Standards von buildingSMART) aufzugreifen und diese mittels Schnittstellen in sich zu integrieren.

In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll die aktuellen Initiativen von buildingSMART zu erwähnen, welche sich mit der Entwicklung der Schnittstellenstandards (API) und u.a. des openCDE Doc API befassen. Diese Entwicklungen sollen die Interoperabilität zwischen CDE-Lösungen verschiedener Hersteller ermöglichen und zur Automatisierung der Datenaustauschprozesse im Bauwesen weiter beitragen.


04.07.2022

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