Informationsmanagement bei BIM-Projekten – Je größer, desto zentraler


Für Theresa Maier, Senior BIM-Managerin beim Beratungsunternehmen Albert.ing GmbH steht fest: Ohne Common Data Environment lassen sich BIM-Projekte nicht erfolgreich umsetzen.

Je umfassender und komplexer ein mit der BIM-Methodik umgesetztes Bauvorhaben ist, desto mehr hängt dessen Erfolg davon ab, dass Planer, Architekten und die an dem Projekt beteiligten Gewerke Informationen zentral verwalten. Davon ist Theresa Maier von der Albert.ing GmbH überzeugt. „Zentral heißt dabei in der Sprache von BIM in einem Common Data Environment (CDE) – einer zentralen Datenplattform, auf der neben den Modellen des Bauwerks auch alle anderen für seine Umsetzung relevanten Dokumente zur Verfügung stehen“, erläutert die Senior BIM-Managerin des Beratungsunternehmens und Schulungsdienstleisters für Planer, Bauherrn sowie Betreiber von Infrastruktur.

In der CDE würden Planungsprozesse durch festgelegte Workflows und der definierten Rollenprofile der einzelnen Beteiligten mit den dazugehörigen Berechtigungen und Pflichten für das Datenmanagement auf einer einzigen und damit für alle zuverlässigen Plattform koordiniert und gesteuert. Zugleich erfolge dort eine automatische Dokumentation des Vorhabens – etwa durch den revisionssicheren und immer aktuellen Status den ein eingestelltes Modell hat.

Zugleich – und das kann eine CDE nicht leisten – müssen Bauherr, Architekt und Planer für ein erfolgreiches Informationsmanagement bei mit BIM umgesetzten Projekten genau wissen und festlegen, welche Informationen für Planung, Bau und den späteren Betrieb eines Bauwerks ihre Modelle wirklich haben müssen. „Denn einerseits ist es nicht sinnvoll, diese mit Daten zu überfrachten“, erklärt Theresa Maier. „Andererseits müssen Informationen etwa zum Hersteller oder den Wartungsintervallen von Technischer Gebäudeausrüstung, die für den Betrieb eines Gebäudes in dem Modell enthalten sein sollen, schon bei der Ausschreibung der Planungsleistungen mit BIM eingefordert werden.“ Sonst fehlten sie später.

Deshalb ist genau zu definieren und zu beschreiben, welche Prozesse sich im Verlauf des Lebenszyklus eines Bauwerks auf Grundlage der zu ihm gehörigen digitalen Modelle umsetzen lassen sollen. Allerdings brauche es für die erfolgreiche Arbeit mit BIM nicht nur klare Beschreibungen der geplanten Anwendungsfälle, fasst Theresa Maier zusammen. „Damit sich der Nutzen von BIM über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes entfalten kann, müssen auch die Schnittstellen zwischen Modellierungstools, CDEs und Systemen für das Computer Aided Facility Management noch viel weiter entwickelt werden, damit sich alle gewünschten und benötigten Informationen verlustfrei zwischen den einzelnen Softwares austauschen lassen“, so die BIM-Expertin.


22.10.2022