Rückblick zum Praxis-Talk: Verständigen in BIM-Fachmodellen - Zur Lage offener und geschlossener Begriffssysteme


Am 07. Juli 2022 fand der siebte Praxis-Talk des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Planen und Bauen zum Thema "Verständigen in BIM-Fachmodellen - Zur Lage offener und geschlossener Begriffssysteme“ statt.

Der Praxis-Talk startete am Donnerstag, den 07.07.2022 um 16:30 Uhr. Ralf Golinski, der Organisator des Praxis-Talk und Team-Mitglied des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Planen und Bauen, eröffnete und leitete den siebten Praxis-Talk ein, stellte die Sprecher vor und übergab anschließend das Wort an diese.

Siegfried Wernik, von der dn-berlin consulting GmbH, präsentierte den ersten Impuls des Nachmittags. In seinem Vortrag ging es um Information – um die digitalen Informationsprozesse. Er erläuterte die Grundlagen, Herausforderungen und ging auf die Frage „Wie funktionieren diese?“ ein.

Im Bereich Grundlagen zeigte Herr Wernik unterschiedliche Definitionen von Building Information Modelling (BIM). Er hob die Gemeinsamkeiten und Unterschiede hervor und teilte seine Ansicht zur wohl passendsten Erklärung von BIM mit.

„Building Information Modeling bezeichnet eine nach Regeln abgestimmte Arbeitsmethodik, mit der auf der Grundlage digitaler Modelle eines Bauwerks, die erforderlichen Daten, für die in seinem Lebenszyklus durchzuführenden Aufgaben erfasst, verwaltet, bearbeitet und in einer transparenten Kommunikation von den Beteiligten in festgelegten Qualitäten für die digitale Bearbeitung nachfolgender Aufgaben zur Verfügung gestellt werden.“ (Prof. Dr. Wolfgang Huhnt, TU Berlin, Dezember 2018)

Anschließend zeigte Herr Wernik aus seiner Praxis das Bespiel „Türlisten“. Dabei ging er auf die Semantik und welche Informationen in IFC gefordert werden ein. Zu den ersten Herausforderungen kam Wernik, als er zeigte, welche Informationen nachgepflegt werden müssen, da diese in IFC nicht vorgesehen sind. Er fasste seine Erkenntnisse zusammen:

  • Standard-Eigenschaften von Objekten sind nicht ausreichend für eine komplexe Projektarbeit
  • IFC ist kein finaler Standard für Informationsinhalte, sondern lediglich die Spielregel der Datenstruktur, der Datencontainer.
  • Komplexe Projektarbeit verlangt zusätzliche spezifische Objekt-Eigenschaften für diverse Informationsbedarfe
  • Global vers. Regional - Semantik ist regional/lokal, nicht global

Abschließend ging Herr Wernik auf die Sprache und Standards in BIM-Modellen ein. Am Beispiel von Projekten von Fachverbänden sowie der Arbeitsgruppen des Fachverband Baustoffe und Bauteile für vorgehängte hinterlüftete Fassaden e. V. (FVHF) wies Wernik er auf mögliche Lösungsansätze für „Open BIM“ hin.

Gregor Müller, der CEO von der BIMsystems GmbH, präsentierte den zweiten Impuls des Nachmittags. Herr Müller zeigte im Praxis-Talk einen Lösungsweg, wie mittels BIMsystem die strukturierte Datenerfassung, die Verwaltung und die Weiterverarbeitung zwischen den Beteiligten bereits abgestimmt und überprüft erfolgen kann.  Müller lud die Teilnehmenden zu einem kostenfreien Test ein.

In der anschließenden Diskussion ging es auch um das gemeinsame Projekt verschiedener Verbände, BIMeta, als herstellerunabhängige Plattform für den standardisierten Datenaustausch in BIM-Projekten. BIMmeta werde als einheitliche Sprache der Bau- und TGA-Branche entwickelt, ein gemeinsames, digitales Verständigungsmittel für Fachverbände, Hersteller, Handel, Softwareanbieter, Fachplaner, Fachbetriebe, Bauherren und Facility Management. Ein Mitwirken sei explizit gewünscht.

Die Präsentationen der Referenten finden Sie unter dem Beitrag zum Download.

 


14.07.2022