Jürgen Mittmann (dilb GmbH): Digitale Koordinierung optimiert den Projektablauf


Die allseits gestiegene Komplexität von Bauprojekten stellt sämtliche Projektbeteiligte insbesondere bei der Datenhaltung vor neue Herausforderungen. Deswegen besteht in der der Etablierung eines digitalen roten Fadens von Projektentwicklung bis Rückbau inklusive zahlreicher Eigentumsübergänge eine nachvollziehbare Zielstellung. Jürgen Mittmann von der dilb GmbH stellt eine durch den Bauherrn einfach anzuwendende Lösung vor, um interaktiv-kollaborativ ausführende kleine und mittelständische Unternehmen einzubinden.

Die Zusammenhänge von Prozessabläufen in den Phasen von Projektentwicklung bis Facility Management sind den Protagonisten gut bekannt. Ebenso gut bekannt sind die Reibungsverluste, die mangels kontinuierlicher Weitergabe von Informationen an den Übergängen von Bauphasen entstehen. Es ist insbesondere Aufgabe des Bauherrn, schon in der frühen Phase der Projektplanung Festlegungen für eine konsequente Steuerung der Bauprozesse zu treffen. Die Verantwortung zur Umsetzung liegt in der Verantwortung der Handwerksfirmen und deren Vorarbeiter auf der Baustelle.

Der Vortrag von Jürgen Mittmann auf dem Fachsymposium in Mannheim stellt eine digitale Methode vor, wie kleine und mittelständische Unternehmen wieder (mehr) zu einer verantwortlichen Kooperation gebracht werden können. Das besondere an der Methode ist, dass die Mitwirkung der Handwerksfirma in der digitalen Kooperation gleichzeitig der eigenen Optimierung der Auftragsorganisation dient. Die tägliche Erfassung von Leistungs- und Ressourcendaten auf der Baustelle geht aus einer digitalen Auftragsvorbereitung hervor. Die Grunddaten für die digitale Auftragsorganisation der Handwerksfirma soll zukünftig direkt aus den Planungsdaten übernommen werden. Mit der Eingabe der eingekauften Stoffe und Vernetzung dieser mit den entsprechenden Oberflächen eines Raums im Baukörper entsteht ein reales Abbild des qualitativen und quantitativen Werts des Handwerkereinfluss auf die Werterhaltung in der jahrzehntelangen Bauunterhaltungsphase. 

Der Einsatz der Methode in gegenwärtigen Bauvorhaben kann wirkungsvoll dazu beitragen, einen gestörten Bauablauf zu eliminieren. Durch prozessorientierte Vernetzung der Gewerkeleistung entsteht ein dynamisch interaktiver Bauablaufplan, der jeden Tag aktualisiert berechnet wird. Der optimale Einsatz des ausführenden Teams wird für die nächsten Tage und Wochen angezeigt. Auftretende Störungen werden wegen der vernetzten Interaktivität der Gewerke-Ablaufpläne sofort auf deren Ausbreitungsgefahr hin analysiert und gestatten eine bislang unbekannte Entscheidungssicherheit zur Steuerung von Termin und Kosten. Die Methode steht für den Piloteinsatz an einem Bauvorhaben ab Projektentwicklungsphase zur Verfügung.

Mehr zum Fachsymposium “Digitalisierung und Projektentwicklung” am 25. September 2019 an der Universität Mannheim:

https://www.kompetenzzentrum-planen-und-bauen.digital/veranstaltungen/fachsymposium-projektentwicklung-2019


13.09.2019