Der Beitrag der Digitalisierung zur Produktivität der Baubranche


Wie verändert die Digitalisierung die Produktivität der Bauwirtschaft? Diese Frage beantworten Professor Dr. Irene Bertschek und Dr. Thomas Niebel vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in einer gemeinsamen Keynote am 2. Dezember 2019 in Berlin bei der Jahresabschluss-Veranstaltung des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Planen und Bauen, die gemeinsam mit dem ZEW organisiert wird. Kern der Veranstaltung ist die Vorstellung einer aktuellen ZEW-Studie zur Digitalisierung der Bauwirtschaft, die das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat beauftragt hat.

Das Baugewerbe in Deutschland mit seinen rund zwei Millionen Beschäftigten und fast 330.000 Betrieben ist einer der bedeutendsten Wirtschaftssektoren in Deutschland. Wie in der Gesamtwirtschaft wird die digitale Transformation bzw. Digitalisierung auch im Baugewerbe als große Herausforderung aber auch Chance für die zukünftige Entwicklung gesehen. Im Rahmen des Vortrags werden die zentralen Ergebnisse einer ZEW Studie im Auftrag des BBSR zum Beitrag der Digitalisierung zur Produktivität in der Baubranche vorgestellt. Im Vortrag wird dargestellt, wie es um den gegenwärtigen Stand der Digitalisierung in der deutschen Baubranche bestellt ist. Zudem wird der Fragestellung nachgegangen, inwieweit Investitionen in Informations- und Kommunikationstechnologien in der Vergangenheit die Geschäfts- und Produktionsprozesse beeinflusst und welche Wirkungen diese Investitionen auf die Produktivität im Baugewerbe entfaltet haben. Ferner wird die Frage beantwortet , was von Seiten der Wirtschaft und der Politik zu beachten ist, damit sich das volle Potenzial der Digitalisierung im Baugewerbe entwickeln kann.

Professor Dr. Irene Bertschek ist Leiterin des ZEW-Forschungsbereichs „Digitale Ökonomie“ und Professorin für „Ökonomie der Digitalisierung“ an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Seit Mai 2019 ist sie Mitglied der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) der Bundesregierung. Irene Bertschek studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim (Diplom) und der Université catholique de Louvain, Louvain-la-Neuve, Belgien, (Master of Arts) mit den Schwerpunkten Ökonometrie und Industrieökonomik. Im Rahmen des European Doctoral Program promovierte sie an der Université catholique de Louvain. In ihren Forschungsarbeiten befasst sie sich damit, wie die Digitalisierung wirtschaftliche Prozesse verändert und wie sie sich auf die Produktivität und das Innovationsverhalten von Unternehmen auswirkt. Ihre Methodenkompetenz liegt in der angewandten Mikroökonometrie und der Analyse von Unternehmensdaten.

Dr. Thomas Niebel ist seit 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter im ZEW-Forschungsbereich „Digitale Ökonomie“. Er studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Konstanz mit den Schwerpunkten Wirtschaft und Staat sowie Statistik und Ökonometrie. Seine Dissertation mit dem Titel „Essays on Information and Communication Technologies, Intangibles and Growth“ schloss er im Jahre 2014 an der Universität Frankfurt ab. Im Mittelpunkt seiner Forschung stehen der Einfluss von Informations- und Kommunikationstechnologien sowie von immateriellen Kapitalgütern auf Wachstum, Produktivität und Innovationen. 

Das ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim gehört zu den führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstituten und ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Das ZEW arbeitet auf dem Gebiet der anwendungsbezogenen empirischen Wirtschaftsforschung. Übergreifender Forschungsleitgedanke ist die Analyse und das Design funktionstüchtiger Märkte und Institutionen in Europa. Unter der Leitung des Präsidenten Prof. Achim Wambach, Ph.D. und des Kaufmännischen Direktors Thomas Kohl arbeiten am ZEW derzeit rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in acht Forschungseinheiten, Nachwuchsforschungsgruppen und vier Servicebereichen.
 

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24.11.2019