In der Corona-Krise sinkt die Produktivität baunaher Behörden


Die Bau- und Liegenschaftsverwaltung vieler Kommunen hat kaum Erfahrungen mit der Arbeit ihrer Mitarbeiter aus dem Home Office sowie der Nutzung digitaler Kommunikations- und Kollaborationswerkzeuge. Darunter leidet in der aktuellen Krise die Effizienz der Ämter. Dieses Bild zeichnet eine aktuelle Umfrage der Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement.

In 45 Prozent der Bau- und Katasterämter, kommunalen Liegenschaftsverwaltungen, Flurbereinigungs- sowie anderer baunaher Behörden hat die Corona-Pandemie zu einem deutlichen Rückgang der Arbeitsproduktivität geführt. Weitere 15 Prozent der Ämter klagen über signifikante Produktivitätsverluste in Teilbereichen ihres Aufgabenspektrums. Das ergab eine vom 30. März bis 8. April durchgeführte Umfrage der Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement – DVW.

Der Grund könnte darin liegen, dass die Mitarbeiter der Behörden und ihre Vorgesetzten vor der Krise kaum Erfahrungen mit der Arbeit aus dem Home Office gesammelt haben. In 42 Prozent der Ämter ist derzeit jedoch mehr als jeder zweite Mitarbeiter im Home Office tätig. Vor der Krise gestatteten hingegen über 60 Prozent der Behördenleiter maximal jedem vierten Mitarbeiter die zeitweise Arbeit von zuhause. Zugleich nutzen nicht mal zehn Prozent der Ämter derzeit digitale Kollaborationstools. Nur jede fünfte Behörde arbeitet mit Programmen für die Online-Kommunikation.

Auch Vermessungsbüros beobachten, dass sie momentan weniger produktiv sind. Allerdings beschreiben drei von vier selbständigen Umfrageteilnehmern sowie 69 Prozent der befragten Unternehmen ihren Produktivitätsverlust als nicht signifikant.

Einig sind sich mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer darin, dass die Krise der Digitalisierung in Vermessungsbüros und baunahen Behörden einen Schub verleihen wird.


08.05.2020