Bauunternehmen hinken bei der Digitalisierung hinterher


Der „Digitalisierungsbericht Mittelstand 2019“ der Kreditanstalt für Wiederaufbau sieht in Bauunternehmen viel Nachholbedarf bei der Digitalisierung von Prozessen und Produkten.

Die Digitalisierung kommt in Bauunternehmen kaum von der Stelle. Das beklagt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in ihrem veröffentlichten „Digitalisierungsbericht Mittelstand 2019“. Nur jeder dritte Baubetrieb führte der Studie zufolge in den vergangenen drei Jahren ein Digitalisierungsprojekt durch.

Sieben von zehn dieser Unternehmen digitalisierten dabei die Schnittstellen zu ihren Lieferanten und Kunden. Dies sei ein Beleg dafür, dass Bauunternehmen Nachzügler der Digitalisierung sind, so die KfW. „Denn gerade größere, bereits stärker digitalisierte und international agierende Mittelständler dürften diesen Schritt schon vollzogen haben“, heißt es in dem Bericht.

Die Behauptung stützt sich auch auf andere Ergebnisse der Studie. So gestalten inzwischen weit mehr als die Hälfte aller Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes ihre Arbeitsprozesse mit digitalen Tools effizienter. Im Baugewerbe tun dies lediglich 16 Prozent der Betriebe. Auch digitalisierten nur 14 Prozent der Bauunternehmen ihre Produkte oder Dienstleistungen. In der Industrie tun dies 57 Prozent der Befragten. Selbstverständlich sind „die Möglichkeiten zur Digitalisierung bei der unmittelbaren Leistungserbringung“ auf der Baustelle beschränkt, räumt die KfW zur Erklärung ein.

Aufgrund der als begrenzt wahrgenommenen Möglichkeiten gaben Bauunternehmen 2018 mit rund 500 Millionen Euro oder 9400 Euro pro Beschäftigtem auch weniger für die Digitalisierung aus als andere Wirtschaftszweige.

Dienstleister sind in der Bauwirtschaft bei der Digitalisierung deutlich weiter fortgeschritten als Bauunternehmen. So haben mehr als die Hälfte der Architekten, Ingenieure und Immobilienmakler in den vergangenen drei Jahren Digitalisierungsprojekte durchgeführt.


11.05.2020

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