Baustoffmengen aus dem Gebäudemodell errechnen


Building Information Modeling ermöglicht es, Baustoffmengen automatisch aus dem dreidimensionalen Modell eines Bauwerks zu berechnen. Worauf dabei zu achten ist, erklärt der Praxisbericht "Digitale Mengenermittlung und Bauabrechnung" in der Infothek des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Planen und Bauen.


Die Digitalisierung von Arbeits- und Planungsprozessen ist in der Bauwirtschaft ein großes Thema. Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Planen und Bauen unterstützt Sie dabei. In unserer Infothek haben wir für Sie Leitfäden und Handreichungen zu vielen Aspekten der Digitalisierung in der Bauwirtschaft aufgeführt. Wir stellen Ihnen in einer kleinen Artikelserie einzelne Publikationen detailliert vor.


Teil 7: Digitale Mengenermittlung

Praktikanten in Architekturbüros und Bauunternehmen können sich freuen. Vorbei sind die Zeiten, in denen sie die für ein Bauprojekt benötigten Mengen an Beton, Kies, Estrich oder Ziegeln mit Taschenrechner und Geodreieck, Formel- und Tabellensammlung aus Papierplänen errechnen mussten. Dank Building Information Modeling (BIM) lassen sich Baustoffmengen heute automatisch aus dem dreidimensionalen digitalen Modell eines Bauwerks ermitteln. Da die im Angebot für den Bauherrn kalkulierten Mengen dann mit den wirklich benötigten übereinstimmen, kann auch der Auftraggeber seine Schlussabrechnung leichter nachvollziehen. Damit sinkt die Zahl der Reklamationen und juristischen Auseinandersetzungen nach Abschluss eines Projekts. 

Wie detailliert das digitale Modell eines Bauwerks sein und mit welchen Informationen es hinterlegt sein muss, damit sich diese Vorteile einstellen, erklärt der Praxisbericht „Digitale Mengenermittlung und Bauabrechnung“ in der Infothek des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Planen und Bauen.

Besonderes Augenmerk richten die Verfasser auf die Frage, wie die nach Teil C der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) zulässigen Übermessungsregelungen in die digitale Mengenberechnung einfließen können. Anhand von Musterrechnungen und Detailauszügen von Bauwerksmodellen stellen sie unter anderem dar, welche Probleme entstehen, wenn Bohrlöcher oder Schachtöffnungen in ein Bauwerksteil eingebracht werden, das zunächst ohne diese Durchdringungen hergestellt wurde. Während die VOB erlaubt, das dafür benötigte Material abzurechnen, erscheint die entsprechende Baustoffmenge in einem BIM-Modell und der sich daraus ergebenden Abrechnung nicht. Selbstverständlich schlagen die Autoren auch vor, wie sich derartige Probleme lösen lassen.


08.06.2020