Mit offenen Datenstandards funktioniert Building Information Modeling am besten


Die Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten bei Building Information Modeling funktioniert am besten mit offenen und herstellerneutralen Datenaustauschstandards. Wieso dies so ist, erklärt ein Leitfaden des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums zum Thema "Open BIM".


Die Digitalisierung von Arbeits- und Planungsprozessen ist in der Bauwirtschaft ein großes Thema. Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Planen und Bauen unterstützt Sie dabei. In unserer Infothek haben wir für Sie Leitfäden und Handreichungen zu vielen Aspekten der Digitalisierung in der Bauwirtschaft aufgeführt. Wir stellen Ihnen in einer kleinen Artikelserie einzelne Publikationen detailliert vor.


Teil 10: Open BIM

Wer mit Building Information Modeling (BIM) arbeitet, modelliert nicht nur Bauteilgeometrien. Er kommuniziert auch kontinuierlich mit den übrigen an einem Projekt beteiligten Planern und Handwerkern und tauscht Daten und Modelle mit ihnen aus. Beim Open BIM-Ansatz erfolgt dies über offene und herstellerneutrale Schnittstellen.

Das ist besonders in der deutschen Bauwirtschaft wichtig. Da dort eine große Zahl kleiner und mittelgroßer Büros und Unternehmen mit vielen unterschiedlichen Modellierungstools arbeitet. Diese Unternehmen bleiben durch Open BIM zudem flexliber, wenn sie ihre IT-Infrastruktur und Softwarelandschaft aufbauen und weiterentwickeln wollen.

Weil bei Open BIM offene und herstellerunabhängige Datenaustauschformate verwendet werden, lassen sich Informationen außerdem noch Jahrzehnte nach Erstellung des Modells lesen. Das ist besonders im Infrastrukturbereich von Bedeutung, wo Bauwerke oft 100 Jahre oder mehr genutzt werden.

Weshalb sich die öffentliche Hand in Deutschland aus diesen und weiteren Gründen bei ihren Bauprojekten für Open BIM entschieden hat, erklärt der über die Infothek des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Planen und Bauen zugängliche Leitfaden „Neutraler Datenaustausch im Überlick“

Die Handreichung geht auch auf die Schwierigkeiten ein, die sich durch den offenen Ansatz bei der Programmierung von Schnittstellen ergeben und erläutert, weshalb Software bei der Arbeit mit Open BIM an die Anforderungen vieler Projekte angepasst werden muss. Sie erklärt, was in den Auftraggeber-Informationsanforderungen und dem BIM-Abwicklungsplan stehen muss, damit Open BIM klappt, und weshalb die am Projekt Beteiligten diesen Vorgaben sowie der Modellierungsrichtlinie diszipliniert folgen müssen.

Die Handreichung bietet zudem einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen im Bereich offener Datenstandards sowie deren jeweilige Leistungsfähigkeit. Der beispielhafte Workflow eines Bauprojekts, bei dem die Beteiligten mit den Datenstandards IFC und BFC arbeiten, rundet die Publikation ab.

Wie das von buildingSMART entwickelte und gepflegte Austauschformat IFC (Industry Foundation Classes) aufgebaut ist und wie sich Modelle mit ihm austauschen lassen erklärt das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Planen und Bauen in der Handreichung „Datenaustausch mit Industry Foundation Classes (IFC)“. Die Publikation beschreibt auch, wie ausgewählte BIM-Software zu konfigurieren ist, damit sie mit IFC arbeiten kann.


09.07.2020