KI kartiert künftig unterirdische Leitungen


Das Fraunhofer Institut für Physikalische Messtechnik (IPM) entwickelt das weltweit erste System, das mit Hilfe Künstlicher Intelligenz georeferenzierte 3D-Daten von im Boden verlegten Leitungen und Kabeln generiert.

In einer Machbarkeitsstudie entstand im Rahmen des Projekts NEXT.TrenchLog bislang ein Prototyp. Dieser soll nun zur Marktreife entwickelt werden. „Ziel ist ein automatisierter Prozess, der es erlaubt, per mobilem Endgerät schnell und unkompliziert verlässliche georeferenzierte 3D-Daten von Baugruben und den darin befindlichen Leitungen zu generieren“, erklärt Professor Alexander Reiterer, Leiter der Abteilung Objekt- und Formerfassung am Fraunhofer IPM.

Das Institut hat dazu auf seinem Gelände ein Freiluftlabor eingerichtet, in dem es den Prototyp weiterentwickeln und anhand von im Erdreich aufgenommenen Bildern von Kabeln und Verbindern einen Algorithmus für die automatische Erkennung der Infrastruktur trainieren kann. Die Aufnahmen ergänzen die Forscher um Fotos, die sie bei Feldversuchen aufnehmen.

Das System soll zunächst Stromleitungen automatisch kartieren können, lässt sich aber nach Angaben des Fraunhofer IPM künftig auch an die Erkennung von Wasser-, Gas-, Fernwärme- oder Glasfaserleitungen anpassen. Bislang erfolgt deren Erfassung händisch, was einen erheblichen Zeitaufwand verursacht und viel Erfahrung erfordert.


14.07.2020