Gebäude virtuell erleben: Virtuell Reality (VR) als Akquise-Instrument

Virtuell Reality ermöglicht Bauherrn und Baubeteiligten ihr Projekt bereits in der frühen Planungsphase immersiv mittels Datenbrille zu erleben. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das visualisierte und in 360 Grad zu betrachtende 3D-Modell erlaubt es jedem Bauherrn sein Gebäude gänzlich zu verstehen und entsprechend Einfluss aus Geometrie und Ästhetik zu nehmen. In diesem Projekt diente die Technologie zur erfolgreichen Auftragsakquise eines Bauunternehmens. Bereits im Wettbewerb wurde das 3D-Modell so aufbereitet, dass der Auftraggebende das Gebäude erleben durfte und begeistert war.

Zielsetzung
Ein Projektentwickler plant in der Bremer Überseestadt ein hochwertiges, mehrgeschoßiges Bürogebäude mit einer Nutzfläche von 1.500qm. Die obersten beiden Etagen des 7-geschoßigen Neubaus sollen künftig selbst genutzt werden, alle anderen werden vermietet. Früh war klar, dass das Bauvorhaben ?schlüsselfertig? gebaut werden soll: auf der Suche nach einem Generalunternehmer bat man Alfred Döpker GmbH & Co. KG Bauunternehmen um ein Angebot, den Zuschlag bekam das Bauunternehmen Alfred Döpker, weil sie ihr 3D-Modell bereits in der Wettbewerbsphase innovativ nutzten. Das Unternehmen erstellt im Zuge von Angebotskalkulationen seit Jahren BIM-Modelle. In diesem Fall wurde es erstmalig so aufbereitet, dass das 3D-Modell auch zur Visualisierung genutzt wurde. Die Bauantragsplanung der zuvor beteiligten Architekten lag lediglich in 2D vor, so dass ein 3D-Gebäudemodell, entsprechende Materialien als Textur, Mobiliar und andere raumgebende Ausstattungselemente im Modell ergänzt und mittels spezifischer Software gerendert wurde. Im Zuge der Angebotsvorstellung brachte das Bauunternehmen sein 3D-Modell sowie eine VR-Brille mit und ließ den Auftraggeber virtuell durch seine Büroetage, Konferenzräume und Dachterrasse, die an der ein oder anderen Stelle bereits personalisierte Elemente, wie Logo des Auftraggebers enthielten, gehen. Der Bauherr war begeistert vom Ergebnis und das Bauunternehmen bekam den Zuschlag. Ausschlaggebend war in diesem Fall auch die hervorragende Art der Projektpräsentation, die sich deutlich von den Mitbewerbern unterschied. Virtual Reality ist ein im Immobilienvertrieb bekanntes und erfolgreich genutztes Werkzeug, in dieser frühen Angebotsphase war es aber auch für den Projektentwickler und Auftraggeber neu.        

Fazit
Das Oldenburger Bauunternehmen Alfred Döpker GmbH & Co. KG wendet Closed BIM bereits seit Jahren erfolgreich in der Planung und Kalkulation an, so dass die Nutzung des ohnehin vorhandenen 3D-Modells zu Akquise- und Marketingzwecken für sie der nächste logische Schritt war. VR- und AR-Technologie sind benutzerfreundlich und mittler Weile preislich sehr erschwinglich, entsprechend war die Einbindung dieser Werkzeuge in die Arbeitsweise des Unternehmens einfach und problemlos. Das Bremer Projekt war ein Pilot und zeigte allen Beteiligten den deutlichen Mehrwert von VR/AR bereits in der Akquise-Phase. Künftig will das Unternehmen bei wichtigen Bauvorhaben Gebäudemodelle in gleicher Art aufbereiten und die Nutzung der VR-Brille im Wettbewerb etablieren. Gleichzeitig wird geprüft, in welchen anderen Bereichen der Einsatz von VR/AR sinnvoll ist bzw. einen Mehrwert verspricht; dafür konnte eine eigens geschaffene Stelle erfolgreich besetzt werden.

Beteiligte Organisationen

Alfred Döpker GmbH & Co. KG
  • Oldenburg
  • Bauprozess - Planungsprozess
  • Organisationsform - Bauunternehmen