Themen

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Die Kleinteiligkeit der Bau- und Immobilienbranche in Deutschland erschwert die Digitalierung nach einer zentral angelegten Top-Down-Strategie – anders als in vielen anderen Ländern, beispielsweise in Großbritannien oder in Skandinavien. Letztlich können hierzulande nur solche Ansätze zum Erfolg führen, die die Vernetzung dieser vergleichsweise kleinen Unternehmen unterstützen und den Erfahrungsaustausch und das Lernen von Best-Practice-Beispielen befördern. Dabei müssen die folgenden drei Themenfelder berücksichtigt werden:

  • Projektentwicklung (Anlagen- und Investitionsmanagement, Finanzierung, Versicherung)
  • Planen und Bauen (auch Produkthersteller und Zulieferer)
  • Betrieb (Nutzung, Verwaltung, Gebäudemanagement, Technisches Facility-Management etc.)

Innerhalb jedes dieser drei Themenfelder stehen die beteiligten Akteure vor großen Herausforderungen. Das Kompetenzzentrum Planen und Bauen hat daher alle drei gleichermaßen im Fokus. 

 

Projektentwicklung

Insbesondere mittelständische Bauherren und Projektentwickler stehen vor dem Problem, die Investitionskosten für den Einstieg in die Digitalisierung aus den laufenden Projekten selbst erwirtschaften zu müssen. Dabei machen die Kosten für Finanzierung und Versicherung eines Bauvorhabens einen großen Teil der Gesamtkosten aus. Bislang jedoch fließen die Vorteile, welche sich aus effizienteren digitalen Planungs- und Bauprozessen ergeben, noch nicht in die Risikobewertungen der Kreditinstitute und Versicherungsunternehmen ein. Wenn der Nachweis gelingt, dass Bauprojekte dank digitaler Methoden effizienter, transparenter und sicherer ablaufen, lassen sich Banken, Immobilienbewerter und Versicherer davon überzeugen, hierfür bessere Finanzierungsbedingungen anzubieten.

Das Kompetenzzentrum Planen und Bauen wird daher auch die Finanz- und Versicherungsbranche einbinden und zum Dialog mit Bauherren, Planern, Bauausführenden und Betreibern einladen und für die Potenziale der Digitalisierung sensibilisieren.

Neuigkeiten zum Thema Projektentwicklung

 
Der Fokus auf Bauen im Bestand im Zusammenhang mit Erneuerbaren Energien und Nachhaltigkeit sind Triebkräfte zur Digitalisierung der Bauprozesse. Zusammen mit dem BIM-Cluster Sachsen-Anhalt laden wir zum BIM-Forum am 30. Mai 2024 ein. Unsere Referenten Stefanie Samtleben und Clemens Westermann zeigen Wege auf, die Effizienz von BIM dafür zu nutzen, aber auch Hemmnisse, welche sich in der Praxis daraus ergeben.
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Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften / Lehrstuhl für Informatik im Bauwesen

Umfrage zur Gebäudemodellierung für die modellbasierte und automatisierte Prüfung von Arbeitsschutzvorschriften
Das Forschungsprojekt „Arbeitsschutzwissen für die Arbeitsstättenplanung“ führt ab sofort eine anonyme Online-Umfrage im Baugewerbe durch. Das Ziel der Umfrage ist es, herauszufinden, wie anwendungsnah die im Projekt erarbeitete Modellierungsrichtlinie zur Erstellung von digitalen Modellen für die automatisierte Prüfung von Arbeitsschutzvorschriften ist. Im Fokus der Umfrage stehen Akteure der Baubranche, die sich in ihrem Arbeitsalltag mit der Gebäudemodellierung und evtl. Prüfung beschäftigen.
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Auf der Hannover Messe 2024 zeigen wir einen XR-Demonstrator, der künftige Arbeitswelten am Beispiel nachhaltiges Bauen anfassbar macht und für kreative, kooperative und nachhaltige Arbeitsformen unter Einsatz immersiver Technologien (AR, VR, Mixed Reality) motivieren soll.
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Veranstaltungen zur Projektentwicklung

 

 

 
 

Planen und Bauen

Das Förderprojekt BIMiD konnte erstmals für den Hochbau in Deutschland nachweisen, dass durch die Anwendung digitaler Methoden – insbesondere Building Information Modeling (BIM) – Bauprozesse optimiert und dadurch messbare Mehrwerte erzielt werden können. Es wurde jedoch auch deutlich, dass es „das eine BIM für alle“ nicht gibt. Ob durch digitale Methoden bessere Ergebnisse erzielt werden als durch herkömmliche, hängt sehr stark von den jeweiligen Rahmenbedingungen für die jeweiligen konkreten Bauprojekte ab. Um mehr Erfahrungen zu sammeln, braucht es also noch mehr und ganz unterschiedliche Pilotprojekte.

Das Kompetenzzentrum Planen und Bauen wird deshalb die Analyse und Begleitung von Pilotprojekten weiterführen und ausweiten. Dadurch werden noch deutlich mehr Planer und Bauausführende die Chance erhalten, die Potenziale der Digitalisierung in der Praxis zu erleben. Das Kompetenzzentrum unterstützt mittelständische Unternehmen außerdem ganz konkret auch durch Demonstratoren für konkrete Anwendungsfälle, durch Präsentation und Dokumentation von Best-Practice-Beispielen, Vorträge, Schulungen und unterschiedliche Angebote für Erfahrungsaustausch und Vernetztung.

Nachrichten zum Thema Planen und Bauen

 
Um im Sinne der deutschen Klimaziele bis 2045 die Klimaneutralität zu erreichen, müssen rund 75 Prozent des gesamten Gebäudebestands energetisch saniert werden. Rechtzeitig machbar ist dies nur mit serieller Sanierung. Hierbei werden Bestandsgebäude im abgestimmten Zusammenspiel aus digitaler Planung, weitgehender Vorfabrikation und standardisierten Prozessen energetisch verbessert. So entsteht resiliente Architektur, die in der Zukunft erneut angepasst werden kann. Um die Umsetzung der Projekte zu unterstützen, fördert der Staat diese zusätzlich mit einem Bonus. Im ersten Teil unserer zweiteiligen Serie informieren wir über Ziele, Vorteile, Grundlagen und Fördermaßnahmen der seriellen Sanierung.
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Das Mittelstand-Digital Zentrum Bau und das BIM-Cluster Sachsen-Anhalt laden zum nächsten BIM-Forum am 18. September 2023 ein. Prof. Axel Teichert, Architekt und Hochschullehrer für CAD/Baukonstruktion an der Hochschule Anhalt in Dessau, referiert über die Implementierung der Methode BIM in der Fachausbildung für planende Berufe an Hochschulen.
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Sie haben Fragen rund um das Thema Building Information Modeling (BIM)? Am 08. August findet von 16 - 17 Uhr unsere offene BIM-Sprechstunde statt. Kommen Sie gerne mit Ihren Themen dazu.
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Veranstaltungen zum Thema Planen und Bauen

 

 

 
 

Betreiben

Im Betrieb von Gebäuden und anderen Bauwerken stecken (über den gesamten Lebenszyklus betrachtet) bekanntermaßen die größten Potenziale für Kosteneinsparung und Effizienzsteigerung. Zugleich gibt es bei der Übergabe in den Betrieb aufgrund von fehlenden Standards und Medienbrüchen derzeit noch die größten Informations- und Datenverluste. Die Übergabe in den Betrieb bedeutet ganz häufig einen Bruch in der Wertschöpfungskette. Nur wenn die für den Betrieb relevanten Informationen und Nachweise möglichst frühzeitige abgestimmt und in einem digitalen Gebäudemodell („Datenbank“) hinterlegt sind, kann dieser Bruch vermieden und können bislang unerreichte Wertschöpfungspotenziale erschlossen werden.

Das Kompetenzzentrum Planen und Bauen bietet der stark mittelständisch geprägten Facility-Management-Branche (FM) – vom ganzheitlichen Multitechnik-Dienstleister bis zum kleinen Hausmeisterservice – Beispiele und Anreize, wie digitale Informationen aus der Planungs- und Bauphase möglichst durchgängig und verlustfrei ins FM übergeben und während des gesamten Lebenszyklus’ des Bauwerks genutzt und weiter angereichert werden können.