Themen

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Die Kleinteiligkeit der Bau- und Immobilienbranche in Deutschland erschwert die Digitalierung nach einer zentral angelegten Top-Down-Strategie – anders als in vielen anderen Ländern, beispielsweise in Großbritannien oder in Skandinavien. Letztlich können hierzulande nur solche Ansätze zum Erfolg führen, die die Vernetzung dieser vergleichsweise kleinen Unternehmen unterstützen und den Erfahrungsaustausch und das Lernen von Best-Practice-Beispielen befördern. Dabei müssen die folgenden drei Themenfelder berücksichtigt werden:

  • Projektentwicklung (Anlagen- und Investitionsmanagement, Finanzierung, Versicherung)
  • Planen und Bauen (auch Produkthersteller und Zulieferer)
  • Betrieb (Nutzung, Verwaltung, Gebäudemanagement, Technisches Facility-Management etc.)

Innerhalb jedes dieser drei Themenfelder stehen die beteiligten Akteure vor großen Herausforderungen. Das Kompetenzzentrum Planen und Bauen hat daher alle drei gleichermaßen im Fokus. 

 

Projektentwicklung

Insbesondere mittelständische Bauherren und Projektentwickler stehen vor dem Problem, die Investitionskosten für den Einstieg in die Digitalisierung aus den laufenden Projekten selbst erwirtschaften zu müssen. Dabei machen die Kosten für Finanzierung und Versicherung eines Bauvorhabens einen großen Teil der Gesamtkosten aus. Bislang jedoch fließen die Vorteile, welche sich aus effizienteren digitalen Planungs- und Bauprozessen ergeben, noch nicht in die Risikobewertungen der Kreditinstitute und Versicherungsunternehmen ein. Wenn der Nachweis gelingt, dass Bauprojekte dank digitaler Methoden effizienter, transparenter und sicherer ablaufen, lassen sich Banken, Immobilienbewerter und Versicherer davon überzeugen, hierfür bessere Finanzierungsbedingungen anzubieten.

Das Kompetenzzentrum Planen und Bauen wird daher auch die Finanz- und Versicherungsbranche einbinden und zum Dialog mit Bauherren, Planern, Bauausführenden und Betreibern einladen und für die Potenziale der Digitalisierung sensibilisieren.

Neuigkeiten zum Thema Projektentwicklung

 
Die Zukunft der Bau- und Immobilienbranche ist kreislauffähig und digital. Davon ist Dr. Patrick Bergmann, Geschäftsführer der Madaster Germany GmbH, überzeugt. Seine Meinung: Der Markt belohnt Unternehmen, die dies frühzeitig berücksichtigen. Ein Gespräch über das Kreislaufsystem der Materialwirtschaft.
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Der 3D-Laserscan ist nur eine von vielen digitalen Aufmaßmethoden am Bau, die nach und nach das analoge Aufmaß mit Zollstock oder Handlasern ersetzen. Die Zeitersparnis ist so immens, dass selbst kleinere Betriebe auf neue Technologien umsteigen, um wirtschaftlich zu bleiben. Die Präzision der Technologie liefert relevante, nahezu fehlerfreie Planungsdaten. Nachbearbeitungszeiten entfallen. Baukosten lassen sich besser abschätzen.
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Wenn Kommunen, Planer und Bauunternehmen BIM-Daten mit GIS kombinieren, können Bauvorhaben optimaler geplant und betrieben werden. Unter dem durch ein Forschungsvorhaben geprägten Begriff CityBIM oder schlicht unter dem Namen BIM-GIS-Integration wird diese Kooperation in Städten wie Bremen, Scheinfeld und Zürich nach und nach Realität.
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Veranstaltungen zur Projektentwicklung

 

 

 
 

Planen und Bauen

Das Förderprojekt BIMiD konnte erstmals für den Hochbau in Deutschland nachweisen, dass durch die Anwendung digitaler Methoden – insbesondere Building Information Modeling (BIM) – Bauprozesse optimiert und dadurch messbare Mehrwerte erzielt werden können. Es wurde jedoch auch deutlich, dass es „das eine BIM für alle“ nicht gibt. Ob durch digitale Methoden bessere Ergebnisse erzielt werden als durch herkömmliche, hängt sehr stark von den jeweiligen Rahmenbedingungen für die jeweiligen konkreten Bauprojekte ab. Um mehr Erfahrungen zu sammeln, braucht es also noch mehr und ganz unterschiedliche Pilotprojekte.

Das Kompetenzzentrum Planen und Bauen wird deshalb die Analyse und Begleitung von Pilotprojekten weiterführen und ausweiten. Dadurch werden noch deutlich mehr Planer und Bauausführende die Chance erhalten, die Potenziale der Digitalisierung in der Praxis zu erleben. Das Kompetenzzentrum unterstützt mittelständische Unternehmen außerdem ganz konkret auch durch Demonstratoren für konkrete Anwendungsfälle, durch Präsentation und Dokumentation von Best-Practice-Beispielen, Vorträge, Schulungen und unterschiedliche Angebote für Erfahrungsaustausch und Vernetztung.

Nachrichten zum Thema Planen und Bauen

 
Zum BIM-Forum am 03. Dezember 2024 werden Paul-Florian Schlicht, Leiter der Stabsstelle BIM des LSBB und Mathias Wuttke, BIM-Manager der IPS zum Thema „Erfahrungsaustausch BIM im Straßen- und Hochbau“ sprechen und mit den Teilnehmenden in die Diskussion treten.
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BIM Herbstmeeting

Einsatz von KI in der Architektur/Projektentwicklung
​Am 14. November 2024 findet von 16:00 bis 17:00 Uhr unser BIM-Quartalsmeeting für diesen Herbst statt.

In diesem Herbstmeeting wird unsere Referentin Sarah Maâfi von der Fa. VynciTech über KI-Prozesse und Anwendungsbeispiele aus der Architektur und Planung berichten.
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Am 30. Oktober 2024 findet eine Praxis-Talk Reihe des Mittelstand-Digital Zentrums Bau von 14:30 Uhr bis 17:00 Uhr mit dem Fokus "KI für die Baubranche" statt. Insgesamt drei Praxis-Talks werden vom Zentrum gemeinsam mit Kooperationspartnern und Praxispartnern gestaltet.
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Veranstaltungen zum Thema Planen und Bauen

21.02.2025
10:00 - 12:00
Seminar: BIM für Beginner (Teil 2 von 2)Online
19.02.2025
10:00 - 12:00
Seminar: BIM für Beginner (Teil 1 von 2)Online
12.02.2025
14:45 - 17:45
BIM-Vertragsdokumente | PräsenzworkshopBochum

 

 

 
 

Betreiben

Im Betrieb von Gebäuden und anderen Bauwerken stecken (über den gesamten Lebenszyklus betrachtet) bekanntermaßen die größten Potenziale für Kosteneinsparung und Effizienzsteigerung. Zugleich gibt es bei der Übergabe in den Betrieb aufgrund von fehlenden Standards und Medienbrüchen derzeit noch die größten Informations- und Datenverluste. Die Übergabe in den Betrieb bedeutet ganz häufig einen Bruch in der Wertschöpfungskette. Nur wenn die für den Betrieb relevanten Informationen und Nachweise möglichst frühzeitige abgestimmt und in einem digitalen Gebäudemodell („Datenbank“) hinterlegt sind, kann dieser Bruch vermieden und können bislang unerreichte Wertschöpfungspotenziale erschlossen werden.

Das Kompetenzzentrum Planen und Bauen bietet der stark mittelständisch geprägten Facility-Management-Branche (FM) – vom ganzheitlichen Multitechnik-Dienstleister bis zum kleinen Hausmeisterservice – Beispiele und Anreize, wie digitale Informationen aus der Planungs- und Bauphase möglichst durchgängig und verlustfrei ins FM übergeben und während des gesamten Lebenszyklus’ des Bauwerks genutzt und weiter angereichert werden können.