Klug kombiniert leisten digitale Technologien mehr als jede für sich allein. Daher kann Building Information Modeling (BIM) ergänzt um Smart Contracts und Blockchain eines der Grundprobleme großer Baustellen lösen: Wie lässt sich bei der Vielzahl der Planer und ausführenden Firmen sowie ihren oft komplexen Vertragsverhältnissen der Zahlungsverkehr so beschleunigen, dass es dabei nicht zu Streit vor Gericht kommt? Diese Frage beantwortet eine Forschungsgemeinschaft der Universitäten Duisburg-Essen sowie Bochum, des Bauunternehmens Freundlieb GmbH, des Softwarehauses Adesso und der Kanzlei Kapellmann und Partner.
Ziel ist es, BIM-Objekte in Bauwerksmodellen mit Informationen dazu zu hinterlegen, wann die Bauteile erstellt sein müssen und welche Kosten dafür angesetzt sind. Das Planungsmodell des Gebäudes enthält zudem die Informationen zu Volumina und Flächen und liefert so die Grundlage für eine mengen- und flächengenaue Abrechnung. Durch die Verknüpfung mit Smart Contracts lässt es sich deshalb nutzen, um Zahlungen automatisiert oder teilautomatisiert auszulösen, wenn die digitalen Verträge die Nachricht erhalten, dass eine Leistung mängelfrei erbracht wurde. Diese Meldung kann beispielsweise über ein Tablet nach der Begehung oder Befliegung der Baustelle mit einer Drohne erfolgen. Dass all diese Prozesse und der Zahlungsverkehr transparent und manipulationsfrei ablaufen, gewährleistet ihre Erfassung in einer durch eine Blockchain abgesicherten Datenbank.
Bis 2022 will die Forschungsgemeinschaft eine Lösung entwickeln, die diese Prozesse technisch reibungslos und juristisch unanfechtbar abbildet. Sie soll zudem alle technischen Standards erfüllen, um in Common Data Environments zu funktionieren.
20.03.2020
