Bauwirtschaft befürchtet Umsatzeinbrüche durch die Corona-Krise


Die Erwartungen von Architekten, Planern und Baustoffherstellern zu den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sind in den vergangenen Wochen deutlich schlechter geworden, als sie noch zu Jahresbeginn waren. Das zeigen eine aktuelle Studie sowie zwei Umfragen.

Vier von zehn deutschen Architekten und Planern erwarten, dass ihre Umsätze in Folge der Corona-Krise deutlich sinken werden. Im Schnitt erwarten sie, 2020 ein Drittel weniger zu erlösen als im Vorjahr. Das ergeben die in der zweiten Märzhälfte durchgeführten Befragungen für das aktuelle Architektenbarometer des Marktforschungsunternehmens BauInfoconsult. Die Befragten mussten zwar noch kaum Projektstornos verbuchen. Allerdings schoben Kunden deutlich mehr Bauvorhaben auf.

Auch drei von vier Herstellern von Installationsmaterial und Baustoffen rechneten Anfang April damit, dass ihre Erlöse sinken werden, so eine weitere Umfrage von BauInfoconsult. Jeder fünfte Teilnehmer befürchtet Verluste im zweistelligen Prozentbereich. Die Stimmung in der Baustoffindustrie ist damit so schlecht wie seit zwölf Jahren nicht mehr.

Die Stimmung der Unternehmer nimmt damit vorweg, was das Marktforschungsunternehmen in einem Konjunkturszenario für die Baubranche errechnet hat. Die Analysten gehen von der Prognose der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) zur Entwicklung der Weltwirtschaft  im laufenden Jahr aus. Danach wird das globale BIP im Falle eines länger anhaltenden und intensiveren Verlaufs der Pandemie in Europa, Asien und Nordamerika 2020 nur noch um 1,5 Prozent wachsen. In der Folge würde die deutsche Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent schrumpfen.

Da sich Bauinvestitionen und Bauvolumen traditionell parallel zur Wirtschaft im Allgemeinen entwickeln, würden auch sie in diesem Szenario zurückgehen. Die Investitionen sänken um 0,4 Prozent auf 323 Milliarden Euro, das Bauvolumen um 0,5 Prozent auf 428 Milliarden Euro.


23.04.2020